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Kugeliges Upcycling

Die Teile sind rund, manchmal hart, manchmal gummiartig. Und sie sind Nichtsnutze.
Habt ihr auch solche Teile? Bei uns heißen sie Flummi, Golfball, oder auch nur Holzkugel. Wie sie in unseren Haushalt geraten, ist höchst unterschiedlich. Oft aber haben die Hunde damit zu tun. Die beiden haben das Talent, auf den Gassirunden jedwegen kugelförmiges Zeug aufzuspüren und nach Hause zu tragen.
Teilweise sind die Kugeln auch Restbestände aus der Kindheit meiner drei Liebsten. Jedenfalls: Die Sinnlosigkeit prägt das Dasein dieser runden Gegenstände. Das wollte ich ändern und hab mir mal Gedanken gemacht, wie man dieses sinnlose Dasein in ein fröhliches wandeln kann. Dabei bin ich auf Mosaik gestoßen. Mosaik ist bei mir eigentlich sehr oft dann das Mittel der Wahl, wenn man aus irgendwas Deko machen will. Das funktioniert mit sehr vielen Gegenständen, egal welche Form oder Größe. Heute befassen wir uns mit Kugeln und unsere Kugeln sind in der Regel eher klein. Sie benötigen also, für eine harmonische Neugestaltung, auch kleine Mosaiksteine. Kein Problem! Und man muss wirklich kein Künstler sein, um Gegenstände damit zu bekleben.

 

Mosaiksteine gibt es in vielen Größen

Es gibt ja wirklich unfassbar kleine Mosaiksteine. Es gibt z.B. sehr kleines Millefiori-Mosaik oder einfach Mini-Mosaik. Man kann sie wunderbar kombinieren. Mein absoluter Favorit, gerade für recht kleine Gegenstände: Crackleglas, auch Safety-Glas genannt. Man kann diese Glassplittermosaikteilchen als in Folie geschweißte Platten kaufen. Wenn man mit einem Hämmerchen draufklopft, zerbricht dieses Glas spinnwegebenartig, bleibt aber eben in der Folie kleben. Von dort kann man es abheben und verwenden.

 

Ich liebe dieses Sicherheitsglas. Es ist in allen möglichen Farben erhältlich, lässt Licht und Farben entweder durchscheinen oder ist reflektierend beschichtet. Und es passt immer! Es passt in jede Lücke und es lässt sich mini und riesig verlegen. Wobei riesige Mosaike mit Crackle-Glas eine echte Fleißarbeit sind!

Zum Verlegen der Minis nutze ich persönlich eine gute, spitze Pinzette. Gib dafür wirklich ausreichend Geld aus. Ich versichere dir, dass du es sonst bereust. Diese billigen Pinzetten biegen ihre Spitzen mit jeder Nutzung weiter auseinander. Ein Greifen von kleinen Gegenständen ist so ganz schnell nicht mehr möglich. Ein paar Euro mehr für eine gute Pinzette sorgen dafür, dass du auch nach zahlreichen Mosaiken noch ein gutes Greifwerkzeug zur Verfügung hast.
Neben Steinen und Greifwerkzeug benötigst du natürlich auch einen Kleber. Da hast du die Qual der Wahl. Neben normalem Fliesenkleber nutze ich auf Holz gerne auch Holzleim. Je nach Untergrund ist Holzleim auch für andere Untergründe geeignet. Auf Glas hingegen kommt außer Silikonkleber kaum etwas Anderes in Frage, denn man verliert sonst den wunderbaren, transparenten Look. Egal für welchen Kleber ich mich entscheide: Bei ganz kleinen Mosaiken auf kleinen Gegenständen, die ich mit kleinen Steinen oder Glasstücken beklebe, ziehe ich mir den Kleber in eine Einwegspritze. Das hat bei Leimen oder Silikonkleber zum einen den Vorteil, dass ich die Originalpackung nicht so lange geöffnet haben muss. Zweitens kann ich mit der Spritze auch in kleinste Ecken punktuell Kleber auftragen. Gerade bei so kleinen Steinen beklebt man ja nicht schnell mal eine große Fläche. Insofern ist es eben wichtig, den Kleber nur auf einem kleinen Stück der Fläche aufzutragen, damit er nicht trocknet, bevor die Steine draufkommen.

 

Klar gibt es Deko mit Crackle-Glas auch fertig im Handel. Aber...

 

Man kann im Handel recht häufig Deko mit diesen Mosaiksteinen oder beklebt mit Sicherheitsglas finden. Das ist sogar recht günstig, da in der Regel wohl von kleinen Kinderhänden oder zumindest von billigst bezahlten Menschen hergestellt. Was mir dabei zudem zusätzlich nicht gefällt: Die einzelnen Glasstücke haben bei diesen fertigen Dekostücken in  der Regel sehr große Abstände. Ich verlege die Steine wirklich eng, mit schmalen Abständen, die ich hinterher nur selten ausfuge. Ob man große oder kleine Abstände zwischen den Steinen mag, oder ob man hinterher verfugt, ist aber wohl Geschmackssache. Selber machen hat also wie immer mehrere Vorteile: Erstens upcycelt man damit und vermeidet also Müll und den Ressourcenverbrauch für den Kauf von Neuware. Zweitens gestaltet man den Gegenstand so, dass er einem persönlich gefällt.

 

Trag den Kleber also einfach auf eine kleine Fläche des zu beklebenden Balles auf und fang dann an, die Steine so zu verkleben, wie sie dir gefallen und wie sie dich glücklich machen. Wenn alles beklebt ist, kannst du die winzigen Fugen noch verfugen, wenn es dir dann besser gefällt. Rühre die Fugenmasse dazu breiig an und verstreiche es mit den Fingern oder einen kleinen Spatel auf den Gegenstand. Nach dem ersten Antrocknen, mit einem leicht feuchten Schwamm nachwischen. Am Ende hast du aus sinnlosen Kugeln eine wunderbare Deko für die Fensterbank, den Blumentopf, als Briefbeschwerer oder Hingucker gemacht.

 

Mit der gleichen Technik könnt ihr übrigens auch alte Plastik- oder Watteeier veredeln und damit wieder nutzbar machen. Das muss dann alles auf jeden Fall nicht weg, sondern kann weiterleben, als zauberhafte Dekorations-Accessoires.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Bine (Dienstag, 29 Juni 2021 20:50)

    Ich hab mir heute so Crackle-Mosaik und Kleber gekauft. Das will ich probieren. Danke für die schöne Idee.